Dominic Müller ist neuer GVET-Präsident
Der Gewerbeverein Embrachertal hat einen neuen Präsidenten gewählt: Dominic Müller ist Teilhaber der Fischer Gartenbau AG und im Embrachertal bestens verwurzelt. Er tritt damit die Nachfolge von Max Leemann an, der das Amt 12 Jahre lang ausführte.
Die Abschiedsrede von Martin Frehner, langjähriges Mitglied des GVET, für Max Leemann, zeigte, wie aussergewöhnlich stark sich der zurücktretende Präsident als Mitglied und seit 2009 als Präsident für den Verein engagiert hatte: Unter anderem rief Max in den 90ern die Detaillistengruppe ins Leben, organisierte den ersten Berufswahlparcours mit und baute alle Stände für eine Gewerbeschau selbst. Mitglieder und Vorstand verabschiedeten Max mit ausgedehntem Applaus und «Standing Ovation».
Schwierige Suche nach einem Nachfolger
Die Suche nach einem Nachfolger zog sich nach dem Rücktritt von Max im 2021 über ein Jahr hin. Während dieser Zeit teilten sich die übrigen Vorstandmitglieder die Aufgaben des Präsidenten. Die gemeinsame Herausforderung stärkte den sowieso schon guten kollegialen Kitt zusätzlich. Der Aktuar, Jürg Schweizer, umschrieb die Situation an der gestrigen Generalversammlung nicht ganz ernst gemeint: «Wir haben uns gemeinsam an den Kopf gesetzt, damit alle Schuld sind – oder keiner – und sind froh, jetzt wieder jemanden vorne hinstellen zu können.»
Bernadette: Warum hast du dich für die Kandidatur entschieden?
Dominic: Max Leemann wollte sich ja schon seit längerem aus dem Amt zurückziehen und blieb, weil niemand sich seine Nachfolge zutraute. Ich habe mehrere Gespräche mit Max geführt, ebenfalls wurde ich einige Male von den Vorstandsmitgliedern angesprochen. Sie haben mich überzeugt, dass die Arbeit wichtig ist und zugleich Spass macht. Ich freue mich auf die neue Herausforderung.
Welche wichtigste Aufgabe siehst du auf den neuen Präsidenten zukommen?
Die Pandemie ist offiziell vorbei, die Lage in Europa aber dennoch unsicher: Lieferengpässe und Preiserhöhungen machen auch lokalen Firmen zu schaffen. Ich glaube, ein gutes Netzwerk ist wichtiger denn je. Das Beziehungsnetz zu pflegen, war schon immer mein Anspruch und das liegt mir auch.
Welche Ziele würdest du dir für den GVET stecken?
Mir ist wichtig, den Austausch unter einander zu fördern und neue Kontakte zu knüpfen. Die Geselligkeit wurde ja durch Corona komplett ausgebremst. Zum Beispiel fände ich Anlässe spannend, an denen man andere Betriebe kennenlernt, oder Workshops von Gewerblern für Gewerbler. Ich gehe auch gerne mit anderen Handwerkern ins Kafi, um am Puls der Zeit zu sein. Die Bevölkerung sollte das lokale Gewerbe stärker wahrnehmen. Da muss der Verein dranbleiben und immer wieder neue Wege suchen, um aufzufallen.
Welche Wege könnten das sein?
Vielleicht müssen wir mehr Seiten in der Gewerbezeitung füllen. Oder in den Medien stärker auffallen, indem wir über die bereits existierenden Veranstaltungen, wie den Lehrlingsparcours, oder den offenen Sonntag berichten. Ganz im Sinne «tu Gutes und sprich darüber». Vielleicht braucht es auch eine neue Richtung der Kommunikation: Der Trend im Ausland einzukaufen, scheint etwas nachzulassen, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit steigt und führt zurück zu den Wurzeln. Im Dorf einzukaufen ist ökologisch, nachhaltig, ja sogar trendig. Von den Gewerbetreibenden wird dies seit je her so gelebt. Das könnte man auch mal auf diese Weise kommunizieren.